Gut Gestreut

Freytaggründe, 1110 Wien
Jahr: 2015 | Kooperatives Verfahren Städtebau

Die Simmeringer Hauptstraße braucht ein klares Bekenntnis zur Urbanität. Die Vorbereiche der Bebauung zum Straßenraum hin werden befestigt als straßenbegleitende städtische Plätze ausgestaltet. Baumpflanzungen stellen die Verbindung zum dahinterliegenden Grünraum in der dritten Dimension her. Um die starre Linearität der Begrenzung aufzulösen, wird die Bebauung in einer verzahnten Linie angesetzt. An den entstehenden kleinen platzartigen Räumen wird im Erdgeschoß eine Geschäftsfläche und der Kindergarten situiert.
Hinter dem Straßentrakt folgt die Bebauungsform der kleinstrukturierten, offenen Bauweise der angrenzenden Gartensiedlung. Freistehnde Punkthäuser werden wie in einer Streuobstwiese aufgelöst angeordnet. Die Dimension der Elemente wird größer, die Körnung und Verstreuung folgt jedoch dem kleinteiligen Muster. Es entsteht eine durchlässige Struktur, die dem Ort keine starre Richtung gibt, sondern ein Gefühl von mitten drinnen und rundherum entstehen lässt - wie im Garten.
In Phase zwei folgt die Bebauung in der Mitte der  Logik des Liegenschaftszuschnittes mit einem Riegel, der durch variierende Höhen seine Dominanz verliert. In der dritten Phase nimmt die Struktur nach Südosten wieder die aufgelöste Form der Einzelhäuser auf und stell damit den Übergang zur Gartensiedlung her.